🌞 Photovoltaikanlage: Ertragsvergleich nach Ausrichtung
Vergleichen Sie den Ertrag unserer Photovoltaikanlagen im Sonnenpark.
Hier wurden Anlagen in allen vier Himmelsrichtungen installiert, um die Unterschiede in der Stromproduktion zu veranschaulichen.
Die Ost-/West-Anlage befindet sich auf dem Dach des Informationszentrums, die Süd-/Nord-Anlage auf dem Dach des Treffpunkt-E. Beide Dächer haben eine Neigung von 30 Grad.
Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die gemessenen Werte auf eine Anlagenleistung von 8 kWp rechnerisch angepasst.
⚡ Photovoltaikanlage – was man darüber wissen sollte
Es ist vielfach bestätigt: Eine nach Süden ausgerichtete Photovoltaikanlage auf einem Dach mit etwa 35 Grad Neigung erzielt über das Jahr hinweg den höchsten Energieertrag.
Das war besonders relevant, als es noch hohe Einspeisevergütungen gab und das Ziel war, möglichst viele Kilowattstunden ins Netz einzuspeisen.
Heute sind die Rahmenbedingungen andere: Die Einspeisevergütung ist deutlich gesunken, während die Strompreise stark gestiegen sind.
Daher steht nun der Eigenverbrauch im Mittelpunkt – also der möglichst direkte Verbrauch des selbst erzeugten Stroms im eigenen Haushalt.
Auf Grundlage unserer Messungen und Erfahrungen ergeben sich folgende Empfehlungen:
1️⃣ Eine möglichst große PV-Anlage installieren
Je größer die PV-Anlage, desto höher der Gesamtertrag – auch bei schwacher Einstrahlung. Selbst wenn einzelne Module bei schlechtem Wetter nur wenig Leistung bringen, summiert sich die Gesamtleistung oft so, dass die Batterie geladen und zusätzliche Wärme (z. B. für einen Pufferspeicher) erzeugt werden kann.
Im Winter reicht das zwar nicht aus, um den gesamten Strombedarf zu decken, doch im Sommer entsteht ein deutlicher Überschuss, der ins öffentliche Netz eingespeist werden kann.
Die dafür gezahlte Einspeisevergütung trägt dann häufig die Stromkosten der Wintermonate.
Da die Modulpreise in den letzten Jahren stark gefallen sind, ist es wirtschaftlich oft sinnvoller, in eine größere PV-Anlage (z. B. 20–30 kWp) zu investieren, anstatt zusätzlich ein weiteres System zur Wärmeerzeugung mit eigener Infrastruktur, zusätzliche Investitions- und Wartungkosten zu installieren. So wird die vorhandene Technik optimal genutzt und Kapital eingespart.
Bei normalem Nutzerverhalten kann auf diese Weise sogar ein Plusenergiehaus erreicht werden.
2️⃣ Dachneigung von 25–30 Grad, wenn beide Dachseiten genutzt werden
3️⃣ Die Firstrichtung spielt keine entscheidende Rolle
Wenn beide Dachseiten eines Satteldaches mit PV-Modulen belegt werden, ist die Firstrichtung des Hauses nahezu irrelevant. Entscheidend ist die Gesamtfläche, die mit Modulen genutzt werden kann, nicht die exakte Himmelsausrichtung.
Unsere Messungen im Sonnenpark zeigen:
Bei einer Anlage mit Südausrichtung auf der einen und Nordausrichtung auf der anderen Dachseite liegt der Ertrag nahezu gleichauf mit einer Ost-/West-Anlage.
Beispielwerte (jeweils 8 kWp pro Dachseite):
4️⃣ Position der Wechselrichter sorgfältig wählen
Ein Wechselrichter wandelt den von den PV-Modulen erzeugten Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom um. Dabei entstehen Wärme und leichte Betriebsgeräusche (Brummen).
Die Geräte sollten daher so platziert werden, dass keine Störungen in Wohnräumen entstehen.
Wenn sich Wechselrichter im Hauswirtschaftsraum befinden, sollte dieser an einen Flur grenzen und der Flur wiederum von Aufenthaltsräumen getrennt sein.
Ein Fenster zur Belüftung ist empfehlenswert.
Alternativ können Wechselrichter in einem Nebengebäude oder direkt unter den PV-Modulen (als Mikrowechselrichter) installiert werden – dort stören weder Geräusche noch Wärme.
5️⃣ Batteriespeicher sind heute wirtschaftlich und sinnvoll
Die Technik und die Preise für Batteriespeicher haben sich deutlich verbessert.
Während ohne Speicher nur etwa 30 % des Haushaltsstroms aus eigener PV gedeckt werden können, steigt der Eigenverbrauch mit Speicher auf über 70 %.
Im Sonnenpark haben wir bereits eine Natrium-Ionen-Batterie im Einsatz. Diese sogenannte Salzbatterie kommt ohne kritische Rohstoffe aus, ist nahezu brand- und explosionssicher und eignet sich hervorragend für den Heimbereich.
Die optimale Speichergröße hängt von mehreren Faktoren ab – etwa der Anlagengröße, dem Haushaltsstromverbrauch und dem Einsatz größerer Verbraucher wie Wärmepumpe oder Elektroauto.
🌍 Fazit
Eine Photovoltaikanlage lohnt sich heute mehr denn je – nicht durch hohe Einspeisevergütungen, sondern durch die effiziente Nutzung des selbst erzeugten Stroms.
Mit einer intelligent geplanten, ausreichend großen Anlage und einem passenden Batteriespeicher kann der Eigenverbrauch stark erhöht, die Stromkosten deutlich reduziert und ein aktiver Beitrag zur Energiewende geleistet werden.